Das Shotokan Karate Dôjô im TuS Rotenburg Wümme
Karate Dô im Stil des Shotokan gibt es als Abteilung im TuS der Kreisstadt schon seit den neunziger Jahren. Es war in der ersten Zeit nicht immer einfach für die Karate-Abteilung sich als Randsportart in dem großen Sportangebot in Rotenburg zu behaupten. Ab 2003 wurde dann der traditionelle Weg der JKA (Japan Karate Association) beschritten. Tradition bedeutet nicht das Bewahren der Asche, sondern das schüren des Feuers. Shotokan Karate Dô entwickelt sich ständig weiter, so wie auch die Menschen, die es ausüben.
Tatsächlich ist der Stil „Shotokan Karate Dô“ in Japan von Shihan (Großmeister) Funakoshi Gichin als „Körperertüchtigung“ an Schulen und Universitäten erdacht und entwickelt. Diese kann als lebensbegleitende Kampf- und Bewegungskunst den Lebens- und Körperverhältnissen des Karatekas angepasst werden und ermöglicht in seiner traditionellen Form ein lebenslanges Lernen - Karate Dô als dynamische Entwicklungsmöglichkeit für Körper und Geist. Hier bei uns werden weder Dachziegel zertrümmert, noch Trainingspartner verletzt. Die 130 Karateka von 4 bis 68 im Rotenburger TuS, incl. sieben engagierte TrainerInnen, sprechen da für sich.
Karate Dô . . . es sind alle Sinne gefordert. Zanshin, der wache Geist mit der ungeteilten Aufmerksamkeit für den Moment. Karate Dô ist Zen-Meditation in Bewegung. Wir erlernen einen sicheren, achtsamen Umgang mit unserem ganzen Körper und erleben dabei, wie wir ihn kraftvoll und koordiniert bewegen. Zunächst einfache Übungen werden zu umfangreichen Bewegungsabläufen, deren stetes Üben eine große gesundheitssportliche Komponente hat. Kontinuität beim Üben hat für das Erlernen und zum Erzielen eines positiven Langzeiteffektes für Körper und Geist eine große Bedeutung. Bei guter Anleitung ist das Training des Shotokan Karate Dô in Ansatz und Wirkung immer ganzheitlich. Die Karatekas eines Dôjô bilden eine weltoffene, tolerante Gemeinschaft, die voneinander lernt und sich gegenseitig beim Lernen und auch im Leben unterstützt. Der weiße Karate Gi (Anzug) soll gesellschaftliche Unterschiede, ähnlich einer Schuluniform, unsichtbar machen. Der farbige Gurt der Lernenden sagt lediglich etwas über den Ausbildungsstand aus und gibt den Lehrenden eine Möglichkeit das Training optimal auf die vor ihnen stehende Gruppe abzustimmen.
Unsere TrainerInnen bilden sich regelmäßig fort und bringen in die Erwärmung vor dem Training eigene Kenntnisse aus z.B. Yoga, Pilates, Faszien-Training ein, um auch hier der Ganzheitlichkeit des Karate Dô gerecht zu werden. Wir besuchen regelmäßig Lehrgänge bei international renommierten Instruktoren aus Japan und Europa. Hier ist zu erleben, wie z.B. beim traditionellen, fünftägigen Sommerlehrgang bis zu 1200 Menschen aus aller Welt, die eine Kampfkunst betreiben, sich respektvoll und friedfertig begegnen, sowohl während des Trainings, als auch danach. Wie in jedem kleinen Dôjô spielt auch im Großen das Miteinander eine wichtige Rolle. Rassismus, Sexismus und andere Diskriminierungsformen haben im Karate Dô keinen Platz.